Pater Simon Sänderl Pater Simon Sänderl
wurde am 30. September 1800 als Sohn des „Schusters an der Bruck“ zu Malgersdorf geboren und erhielt am 2. Juni 1825 in Passau
die hl. Priesterweihe. Nach einigen Jahren seelsorgerischen Wirkens in der
Heimatdiözese trat er in die Redemptoristen-Kongregation ein und legte am 18.
Juli 1829 die Gelübde ab. Schon nach drei Jahren wurde er als Superior nach
Nordamerika gesandt, wo er nach stürmischer Überfahrt am 20. Juni 1832 in New
York glücklich landete. |
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Indianerapostel
in Nordamerika |
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Bischof Rese
von Detroit sandte den eifrigen Missionar zu den wilden, noch heidnischen
Indianerstämmen der Menomonies, Ottawas und Chippewas, deren Sprache er sich schnell mit einer
solchen Gewandtheit aneignete, dass er einen eigenen Katechismus für sie
herausgeben und ein Lexikon für Missionare abfassen konnte. Um die wilden Indianer für sich zu
gewinnen, nahm P. Sänderl vieles von ihren Bräuchen
und ihrer Lebensart an, so dass diese ihm ihr volles Vertrauen schenkten und
aufmerksam seinen Erzählungen lauschten. Um für das geistliche Wohl seiner
Indianer besser sorgen zu können, gründete P. Sänderl
drei Dörfer, wo nur kath. Indianer wohnen durften. Dort schien sich das Leben
der ersten Christen zu erneuern. Jeden Sonntag wurden 20 bis 30 Katechumenen
zur hl. Taufe zugelassen. Später wirkte P. Sänderl
in Baltimore, Pittsburg, Rochester und anderen
Orten segensreich und hinterließ überall den Ruf eines ausgezeichneten
Priesters. |
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Heiligmäßiges
Leben als Mönch |
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Er machte dann eine Reise in das hl.
Land, wozu er sich wegen Errettung aus einer Lebensgefahr durch ein Gelübde
verpflichtet hatte. Im Jahre 1850 trat er in Nordamerika in den
Trappistenorden über und wurde einige Jahre darauf Novizenmeister.
Nach dem Berichte des Abtes lebte er die 29 Jahre seines Lebens nur mehr für
Gott in Ausübung der schärfsten Bußwerke. Pater Sänderl starb eines heiligmäßigen Todes am 22. Februar 1879
in der Abtei Kentucky. |
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Heute erinnert nur noch ein
schlichtes Kreuz auf dem Friedhof der Abtei von Gethsemani
in Kentucky an den Pater aus Malgersdorf, der sich
den Beinamen Indianerapostel verdiente. Der Redemptoristenpater
Alfons Meier
würdigte 1918 das Leben
unseres Indianerapostels in einer eigenen Schrift. |
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Pater
Augustin Heller [Exprovinzial A. R. P. Augustin Maria Adalbert Albert
Heller] Albertus
Heller wurde am 26. März 1853 um 5 Uhr früh als Sohn des „Hufschmieds“ Franz
Xaver Heller und dessen Frau Anna, geb. Aigner aus Postmünster, in Malgersdorf geboren und noch am gleichen Tag in der
Pfarrkirche getauft. Am 29.
Juni 1879 empfing er im Dom zu Passau die heilige Priesterweihe. Er trat am
9. Juli 1881 in den Kapuzinerorden ein und erhielt den Ordensnamen Pater
Augustin. Der 9. Juli 1882 war der Tag seiner einfachen, der 9. Juli 1885 der
Tag seiner feierlichen Profeß.
Er entfaltete eine ausgedehnte und segensreiche Wirksamkeit als Volksmissionär. Das Amt eines Guardians bekleidete er in Vilsbiburg (1896 - 1899), in Burghausen (1899 - 1902 und
1910 - 1911), in Altötting St. Magdalena (1904-1906), in Eichstätt
(1906-1909), in München, St. Anton (1917-20). 1908 - 1911 war er
zweiter, 1920 - 1923 dritter Definitor. 1911 - 1914 war er Provinzial, 1917 -
1920 zweiter Generalkustos. In sein Provinzialat fiel die Fertigstellung der neuen Sankt Anna
Kirche in Altötting. Als Provinzial der Kapuziner hat er die Statue auf der
Basilika „in feierlicher Weise benediciert“.
1912/13 nahm er die Visitation der chilenischen Mission der Kapuziner vor.
Seit 1926 weilte er in Altötting St. Anna. In gesunden Jahren war er
ein Mann von großer Tatkraft und ernster Regeltreue, jedoch trübte sich sein
Geist in den letzten Lebensjahren. Acht Tage
nach dem Tod seines Pflegers, am 27. September 1935, starb er - wohlversehen
- an einer Lungenentzündung. |
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Pfarrer
Josef Uttendorfer Nach dem plötzlichen Tod des Malgersdorfer Pfarrers Ignatz Schmid im Juli 1871,
verlieh die Diözese Passau im Oktober desselben Jahres dem in Passau-Innstadt am 21. Dezember 1823 geborenen Geistlichen Josef
Uttendorfer die Pfarrei Malgersdorf. Volle 33 Jahre war Josef Uttendorfer mit voller Hingabe Pfarrer in Malgersdorf. Nachdem er im Jahre 1904 resignierte, starb
Pfarrer Uttendorfer im Jahre 1909 in Malgersdorf. Es bleibt positiv erwähnenswert,
dass Pfarrer Uttendorfer in seiner 33-jährigen
Amtszeit nicht weniger als 8 junge Männer aus der Pfarrei Malgersdorf
zum Priesterberuf gewinnen konnte. Neben seinen priesterlichen
Befähigungen war Pfarrer Uttendorfer auch ein
ebensolcher juristischer Berater der Pfarrbevölkerung. Viele Bauern seiner
Pfarrei konnte der Pfarrer von der Caprivischen
Grundschuldlast, die damals der Staat von den Bauern abverlangte, befreien. Bei der Umgemeindung
von 8 Ortsteilen aus dem Gemeinde Fünfleiten in die Gemeinde Malgersdorf im Jahre 1903 war Pfarrer Josef Uttendorfer maßgeblich beteiligt, der gesamte
Schriftverkehr in dieser Angelegenheit wurde von ihm ausgeführt. Noch im Jahre 1903 hat die Gemeinde Malgersdorf Pfarrer Josef Uttendorfer
wegen seiner Verdienste zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Ihm
wurde eine Straße in Malgersdorf gewidmet. Josef Uttendorfer war somit der erste Ehrenbürger in der Geschichte der Gemeinde Malgersdorf. Josef
Uttendorfer, freiresign. Pfarrer, seit 36 Jahren in Malgersdorf,
Jubelpriester, Inhaber des Ludwigordens, Ehrenbürger, starb nach
längerem Leiden am Dienstag, den 15. Juni 1909, früh halb 2
Uhr, im Alter von 85 Jahren 6 Monaten. |
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Pfarrer
Alois Stelzer |
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Am 29. März 1880 wurde Alois Stelzer
in Jägerwirt bei Passau als Sohn eines Schneidermeisters geboren. Der junge
Alois begann im Betrieb seines Vaters als Schneiderlehrling. Doch plötzlich reifte in ihm der
Entschluss Priester zu werden. Alois Stelzer durchlief in Passau all die
notwendigen Studienjahre bis er im Jahre 1910 von Bischof Sigismund Felix
Freiherr von OW zum Priester geweiht wurde. In seiner längeren Kooperatorenzeit wie es damals eben üblich war, kam er
als Kooperator nach Arnstorf. Als im Oktober des Jahres 1929 der
damalige Pfarrer in Malgersdorf, Johann Hirschenauer, in den Ruhestand trat, wurde die Pfarrei Malgersdorf dem Arnstorfer
Kaplan Alois Stelzer verliehen. Für Malgersdorf war
diese Entscheidung ein Glücksfall. Der neue Pfarrer von Malgersdorf
war ein großartiger Seelenhirte, ausgestattet mit der Gabe der Rhetorik und
ebenso der Psychologie. |
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Während des Krieges 1939/45, als in
der Pfarrei mehr als fünfzig junge Männer gefallen sind, war Pfarrer Stelzer
ruhelos unterwegs, den Angehörigen seelisch beizustehen. Für diese Aufgabe
hatte er seine besondere Befähigung. Pfarrer Stelzer übte auch das Amt des
Schuldekans im Dekanat Arnstorf aus. Am 26.01.1955 ist Pfarrer Alois
Stelzer im Krankenhaus Arnstorf verstorben, er
wurde am 30.01.1955 in seinem Geburtsort Jägerwirt unter großer Anteilnahme
der Bevölkerung beerdigt. Die Gemeinde ehrte den beliebten
Seelsorger durch die Benennung einer Straße nach seinem Namen. |
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Pfarrer
Walter Striedl |
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Walter Striedl
wurde am 27. April 1926 in der Eisenbahnerstadt Plattling geboren. Im Jahre
1944 verpflichtete der damalige Stadtpfarrer von Vilshofen, Dr. Böckl, ihn als Chorleiter und Organisten der Stadtpfarrei
Vilshofen. Nach dem Krieg machte Wastrie – wie er sich
selbst immer nannte - das Abitur und trat eine Stelle als Reporter beim „Vilshofener Anzeiger“ an. Nach einer Romreise mit dem
Stadtpfarrer Dr. Böckl wuchs bei ihm der Wunsch
Theologie zu studieren und Priester zu werden. 1958 trat er dann in das Priesterseminar
St. Stefan in Passau ein und wurde 1962 zum Priester geweiht. Er kam als
Kaplan nach Hofkirchen/Donau, und 1963 als Kaplan nach Triftern.
Im September 1974 kam er schließlich als Pfarrer nach Malgersdorf,
wo er bis zu seinem Tod am 13.06.1999 segensreich und musikalisch erfolgreich
wirkte. In der Pfarrei Malgersdorf
gründete der „neue“ Pfarrer Walter Striedl den
Kirchen- und Kinderchor Malgersdorf. Durch die
vielen Gastspielreisen ist der aus ca. 60 Mitgliedern bestehende Chor weit
über die Grenzen von Malgersdorf bekannt. |
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Er komponierte viele Messen,
zahlreiche Lieder für den Gottesdienst und setzte bekannte Kirchenlieder in
neue Fassungen. Da WaStrie das Wirken von Prof. Dr.
Zöpfl sehr schätzte, nahm er die Texte der
„Deutschen Messe“ von Zöpfl und legte sie in ein
neues musikalisches Kleid. Zum Gedenken an den Bundesverdienstkreuzträger und Ehrenbürger der Gemeinde Malgersdorf sowie außergewöhnlichen Chorleiter BGR Pfarrer Striedl werden seit seinem Tod (13.06.1999) jedes Jahr Gedächtniskonzerte abgehalten. Die Gemeinde ehrte ihn durch die Benennung einer Straße nach seinem Namen. |
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Pfarrer Josip Vidić | |||||
Pfarrer Vidić wurde am 17. Dezember 1941 als erstes Kind der Eheleute Anto und Katica Vidić in Teslic, im heutigen Bosnien-Herzegowina geboren. Sein jüngerer Bruder Anto ist leider als Kleinkind gestorben. Im Oktober 1943 verlor er seinen Vater durch die Folter im KZ Mauthausen/Österreich. 1947 heiratete seine Mutter den Witwer Franjo Ilić, der ihm ein guter Vater war. Nach dem Besuch der Grundschule wechselte er an das Gymnasium in Dubrovnik, dies war ca. 400 KM von seiner Heimat entfernt. Er kam nur in den großen Ferien nach Hause. 1957 kam er zu den Jesuiten nach Zagreb, wo er auch sein Abitur ablegte. Von 1961-1963 leistete er seinen Wehrdienst ab. In Zagreb studierte Vidić drei Jahre an der philosophischen Hochschule das Fach „Philosophie“. Es folgte das Theologische Studium an den Fakultäten in Split, Eichstätt und München. Seine Mutter lebte bereits seit 1966 in München, da sie nach dem Tode ihres Mannes allein für den Lebensunterhalt zu sorgen hatte und es im damaligen Jugoslawien für sie als Mutter eines Theologiestudenten keine Arbeit gab. |
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Auf Vermittlung durch Professor
Friedrich Schröger kam er in die Diözese Passau und absolvierte in Winhöring das
theologische Praktikumsjahr. Kurz vor seiner Priesterweihe - er wollte zu Hause
in Teslic seine Primiz vorbereiten, wurde Vidić auf dem Weg dorthin von der
Jugoslawischen Polizei festgenommen und zudem inhaftiert, um seine Priesterweihe zu
verhindern. Nur durch großen Einsatz des damaligen Bischofs Antonius und des
Regens des Priesterseminars Franz X. Eder kam er gerade noch rechtzeitig frei und
konnte im Juni 1975 in Passau zum Priester geweiht werden. Seine Primiz feierte
er in Winhöring. Es folgten Kaplansstellen in Spiegelau,
Bischofsmais und Wegscheid, wo er
nach einem Jahr zum Titularpfarrer ernannt wurde. Von September 1989 bis September 1999 war Josip Vidić Pfarrer in Jandelsbrunn/Wollaberg. In diese Zeit fiel auch der Krieg in seiner Heimat. Durch die Mithilfe vieler Pfarrangehöriger und des Caritasverbandes Passau konnte er dort vielfältige Hilfe leisten, handelte sich aber auch eine dreimonatige Haft im Gefängnis Traunstein ein. Nachdem die Vorwürfe gegen ihn entkräftet waren, kehrte er wieder in seine Pfarrei zurück. Pfarrer i. R., Bischöflich Geistlicher Rat, Josip Vidic verstarb am 9. August 2024 im Parkwohnstift in Arnstorf und wurde am 14. August auf dem Malgersdorfer Pfarrfriedhof beerdigt.
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